D-Star (Digital Smart Technologies for Amateur Radio)

Auf Proteste reagierte der Gatewaybetreiber, jedoch nach Meinung der AGZ wieder problematisch:

„Nachdem Proteste gegen diese Vorgehensweise laut wurden, hat man leise, still und heimlich in der Nacht auf den 10. April ein Skript auf die Gatewayrechner gespielt, das zumindest das Hochladen des Audiostreams stoppt. Das US-Trustserverteam hat hier im übrigen erneut bewiesen, dass es jederzeit und ohne das Wissen der verantwortlichen Funkamateure vollen Zugriff auf alle angeschlossenen Gatewayrechner weltweit hat. Im Prinzip ist also dieses Team Herr über die Gatewaysysteme, und nicht etwa der deutsche Betreiber, der aber pikanterweise seinerseits gegenüber der Bundesnetzagentur verantwortlich zeichnet.“

Ralph P. Schorn, DC5JQ[13]

Ein Gatewaybetreiber hätte demnach keinerlei Kontrolle darüber, welche Dienste auf seinem Gateway-Server liefen und welche Daten überhaupt über seinen Internetanschluss übertragen würden. Ein fremdes anonymes US-Trustserver-Team hätte de facto Root-Zugriff auf die Recher.

ircDDB-Netz

Um auf Trustserver verzichten zu können, werden hier die Routinginformationen parallel zu den konventionellen Methoden auch durch ein auf IRC-Technik basierendes System verteilt.[14] Seit dem 20. Februar 2011 werden die Daten nur dann im ircDDB Live Log sowie der LastHeard-Liste angezeigt, wenn der Benutzer dies ausdrücklich freigeschaltet hat, indem er eine Aussendung mit dem Zielrufzeichen „VIS   ON“ getätigt hat. Zum Deaktivieren wird dementsprechend einmalig das Zielrufzeichen „VIS   OFF“ gesendet.[15] Bis dahin wurden – auch ohne explizite Einwilligung der Nutzer – die Verbindungsdaten auch von mindestens einem Serverbetreiber in den USA gespeichert und über eine Webschnittstelle abrufbar gemacht.[16]

xReflector

Die Zusammenschaltung mehrerer Relais zu einer Konferenz ist im ursprünglichen D-STAR-Protokoll nicht vorgesehen. Um dies zu ermöglichen wurde das xReflector-System als Alternative zu den bereits genannten dplus-Reflektoren entworfen. Dieses erwies sich jedoch als störanfällig – so konnten Verbindungen durch kurze Träger unterbrochen werden (z. B. auch durch eine automatische Aussendung einer GPS-Bake) – so dass es inzwischen durch das DCS-System ersetzt wurde.

DCS (Digital Call Server)

Die X-Reflektoren wurden ab Mitte 2012 durch das DCS-System ersetzt.[17] Über die so genannten Digital Call Server lassen sich mehrere Relaisfunkstellen zu Konferenzen zusammenschalten, ähnlich wie mit den davor genutzten X-Reflektoren. Die Server selbst sind durchnummeriert, jeder Server ist in 26 Konferenzräume von A – Z unterteilt. In Deutschland befindet sich der Server DCS001.

Bei DCS werden die Routinginformationen nicht nur zu Beginn einer Aussendung, sondern wiederholt im Abstand von 20 ms[18](laut anderer Quelle[19] alle 200 ms) übertragen, dadurch ist das System im Vergleich zum X-Reflektornetz weniger anfällig gegen kurze Störungen.