Joint Venture für gesunde Bienen

Imker inspirieren mit einer spannenden Aufgabe / Bergsträßer Projekt gewinnt Förderpreis der BASF

BASF prämiert regionales Gemeinschaftsprojekt

Das Bergsträßer Projekt zum Bienenschutz, das zu den Gewinnern der dritten Runde des Wettbewerbs „Gemeinsam Neues schaffen“ der BASF zählt, ist ein regelrechtes Joint Venture. Hier haben sich regionale Imkervereine, das Makerspace Viernheim, die Weinheimer Funkamateure sowie Schüler und Lehrer der Karl-Kübel-Schule zusammengeschlossen, um sich gemeinsam einer spannenden und wichtigen Aufgabe zu widmen. Durch die Entwicklung einer Bienenstockwaage mit Datenübertragung leisten sie einen persönlichen Beitrag zum Erhalt unseres heimischen Ökosystems.

Bienen liefern nicht nur den leckeren Honig für unser Frühstücksbrötchen, ohne sie ist kein Überleben auf der Erde möglich. Sie gelten als das wichtigste Nutztier der Menschheit, denn die meisten Pflanzen sind auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. Ohne Bienen gibt es keine Ernte und damit keine Nahrung für Mensch und Tier. Daher geht der drastische Rückgang der Bienenpopulation uns alle an.

Imker leisten einen sehr wichtigen Beitrag zum Schutz der Bienen, indem sie ihre Bienenstöcke pflegen. Dazu müssen sie regelmäßig kontrollieren, wie es ihren Tieren geht, ob der Bienenstock beispielsweise an Gewicht verliert und die Vitalität der Bienen durch Zufüttern gewährleistet werden muss. Allerdings sind dazu oft weite Anfahrtswege zu bewältigen, denn die meisten Bienenstöcke werden in der freien Natur auf Wiesen oder in Wäldern aufgestellt. Insbesondere Hobbyimker können daher aus Zeitgründen nur eine begrenzte Anzahl von Bienenstöcken betreuen.

Hier setzt das gemeinsame Projekt der verschiedenen Institutionen an. Wenn das Gewicht des Bienenstocks vor Ort von einer Waage erfasst und zu den Imkern übertragen wird, können sie zum richtigen Zeitpunkt handeln. Durch die Verbindung von Technik und Imkerei können Autofahrten zu den Bienenvölkern minimiert werden. Dies ist auch im Sinne der Bienengesundheit, denn die direkte Arbeit am Bienenstock ist ein Stressfaktor für die Tiere. Werden sie online observiert, können sie sich ungestörter entwickeln. Außerdem kann die eingesparte Zeit genutzt werden, um weitere Völker zu halten und damit der rückläufigen Bienenpopulation entgegenzuwirken.

Bienenstockwaagen mit Datenübertragung gibt es bereits, doch sind sie so teuer, dass sie meist nur von Berufsimkern genutzt werden. Allerdings werden mehr als 95% der Bienenvölker von Hobbyimkern gehalten. Eine kostengünstige und damit gerade für Hobbyimker erschwingliche Lösung liefert das von der BASF prämierte Bergsträßer Projekt.

Die vom Makerspace Viernheim entwickelte energieeffiziente Bienenstockwaage dient dabei zur Erfassung der relevanten Daten. Um die Datenübertragung kümmern sich die Mitglieder des Funkamateurclubs Weinheim mit ihrem langjährigen Know-how in der Funk-Übertragungstechnik. Sie bieten auch tatkräftige Unterstützung bei der notwendigen Hardwareumsetzung. Die Aufbereitung und Visualisierung der Daten erfolgt dann durch eine Softwarelösung, die von Schülern der Karl Kübel Schule Bensheim realisiert wird. Die traditionsreichen umliegenden Imkervereine aus Bensheim, Heppenheim und Lampertheim unterstützen das Projekt mit großem Engagement und umfangreichem Fachwissen, denn sie sehen den Bedarf, dass zum Erhalt von Umwelt und Natur mehr Bienenstöcke betreut werden.

Mit dem Wettbewerb will die BASF die Zusammenarbeit von gemeinnützigen Organisationen fördern und ehrenamtliches Engagement würdigen. Am Samstag, den 09.02.2019, durften Mitglieder des Projekts ihre Arbeit im Rahmen eines Co-Creation Workshops in Ludwigshafen vorstellen. Danach entscheidet eine Jury, welcher Anteil der Fördermittel von insgesamt 200.000 Euro auf die einzelnen Projekte verteilt wird.

Peter, DL3PW + Rainer Wieland, Karl-Kübel Schule und FACW Mitglied